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Projektziel

Das Projekt „TransformationsHUB 2024 – Arbeit neu denken“ unterstützt 250 Erwerbstätige beim Erhalt und Ausbau der eigenen Beschäftigungsfähigkeit durch Kompetenzerhalt und Kompetenzentwicklung, damit diese den von der digitalen und ökologischen Transformation ausgelösten Veränderungsprozessen erfolgreich begegnen. Die Erwerbstätigen erkennen, welche konkreten Herausforderungen aus dem Wandel resultieren und welche praxisnahen Veränderungen in ihrem beruflichen Umfeld erforderlich sind.


Kern des Projekts ist der Transformationsindex, ermittelt durch Anwendung eines standardisierten Fragebogens. Dieser unterteilt sich in folgende Meta-Cluster:

 

Arbeitsorganisation + Führung

u.a. Unternehmenskultur, agile Arbeitsformen, Workflow, digital Leadership

 

Gesunderhaltung am Arbeitsplatz

u.a. Resilienz, psychische Gesundheit, physische Gesundheit, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen

 

Einsatz neuer Technologie

u.a. disruptive Technologie beispielsweise. Künstliche Intelligenz, Internet der Dinge; Mensch-Maschinen-Interaktion

 

Nachhaltiges Arbeiten

u.a. Dekarbonisierung, CO2-Einsparpotentiale, Neo-Ökonomie, ökologischer Fußabdruck

 

Der Transformationsindex bildet ab, welche Qualifizierungs- und Handlungsbedarfe im jeweiligen Meta-Cluster im Unternehmenskontext bestehen. Damit werden die strategischen Ziele des Unternehmens auf deren Auswirkungen auf das Kompetenzprofil der Beschäftigten kondensiert.

 

 

 

 

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Praxisbeispiel: Ein Unternehmen plant den Einsatz einer AR-Brille, die einem Kunden zugesendet wird, damit dessen Problem remote gelöst werden kann und darüber hinaus der ökologische Fußabdruck des Unternehmens verbessert wird, da Vorort-Termine größtenteils überflüssig werden. Der Kundenservice führt den Kunden live durch den Problemlösungsprozess. Daraus leitet sich ein Qualifizierungsbedarf in der Mensch-Maschinen-Interaktion ab.
Die überbetriebliche Auswirkung der Transformation auf das Arbeitsprofil der Erwerbstätigen wird in einem Stresstest mit Mitarbeitenden bemessen. Daraus lassen sich die im Transformationsindex abgebildeten Qualifizierungs- und Handlungsbedarfe nach Relevanz priorisieren.


Der Stresstest ist eine Qualifikationsbedarfsanalyse. Diese erfasst alle Tätigkeiten des Erwerbstätigen und prüft diese auf Disruptionsanfälligkeit oder Substituierbarkeit durch neue Technologie. Dabei werden auch die individuellen Wünsche der teilnehmenden Erwerbstätigen berücksichtigt. Dadurch können die Erwerbstätigen erkennen, welche vorhandenen Kompetenzen erhalten und entwickelt werden sollten, und welche neuen Kompetenzen aufgebaut werden müssen. Für die Analyse greifen wir auf die Datenbank des Instituts für Arbeitsmarkt/Berufsforschung – Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit - zurück. In dieser Datenbank sind alle traditionellen Tätigkeitsprofile erfasst und deren Anfälligkeit für Transformationsprozesse analysiert. Das bietet uns eine objektive Grundlage anhand derer wir das individuelle Tätigkeitsprofil der Teilnehmenden kontextualisieren können. Exemplarisch ist die Transformation bei kaufmännischen Bürokräften. In der Datenbank sind dort 20 Kerntätigkeiten erfasst, von denen nur fünf nicht von Automatisierung betroffen sind, die restlichen 15 sind ganz oder teilweise durch entsprechende Technologie substituierbar.


Gleichzeitig ermittelt der Stresstest inwieweit der untersuchte Arbeitsplatz für hybride Beschäftigung geeignet ist und somit insbesondere als potentieller Frauenarbeitsplatz gezählt werden kann. Frauenarbeitsplätze gelten als durch die Transformation besonders gefährdet. Ein Arbeitsplatz gilt als hybride beschäftigungsfähig, wenn relevante Tätigkeiten für ursprünglich fachfremdes Personal durchführbar werden, durch den Einsatz neuer Technologie und entsprechende Qualifizierung.


Die Qualifizierung der Erwerbstätigen findet im Kleingruppenformat statt. Dieses kann entweder als Online- oder Ortstermin stattfinden. Die Gruppe umfasst diejenigen Erwerbstätigen des Unternehmens, die ein ähnliches Arbeits- bzw. Tätigkeitsumfeld haben und eine*n Repräsentant*in der Personalvertretung oder der Personalverantwortung, allerdings in der Regel nicht mehr als zehn Personen. Grundlage der Qualifizierung ist Auswertung der Analyseinstrumente Transformationsindex und Stresstest. Aus diesen lassen sich perspektivisch notwendige Qualifizierungsbedarfe in den relevanten Tätigkeitsbereichen für jeden anwesenden Erwerbstätigen identifizieren. Diese werden daraufhin gemeinsam besprochen und individuell priorisiert. Folgend werden Weiterbildungsoptionen aufgezeigt, die einen gezielten Kompetenzerwerb ermöglichen. Dabei wird besonders die Vereinbarkeit etwaiger Weiterbildung mit dem Alltag der Anwesenden berücksichtigt. Gerade die Kosten des Kompetenzerwerbs sind dabei zu berücksichtigen. Deshalb wird insbesondere über Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung seitens des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundes informiert. Resultat ist, dass jeder Erwerbstätige über eine individuelle Priorisierung des eigenen Qualifizierungsbedarfs verfügt. Die Erwerbstätigen sind damit befähigt, das eigene Kompetenzprofil entsprechend der sie betreffenden Transformation weiterzuentwickeln und somit die eigene Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.


Ziel dieses Projektes ist auch über die grundlegenden Dynamiken der digitalen und ökologischen Transformation zu vermitteln. Das passiert im Rahmen eines Meta-Seminars, welches dem Qualifizierungsformat A – Informationsveranstaltung zuzuordnen ist. Die Teilnahme an diesem Seminar ist grundsätzlich allen Erwerbstätigen in der Projektregion möglich. Die Ergebnisse des Transformationsindex bilden die Grundlage für die Inhalte dieses Meta-Seminars, um sicherzustellen, dass das Seminar praxisnah über Handlungsnotwendigkeiten aufklärt. Außerdem kann dadurch an Beispielen guter Praxis illustriert werden, wie Anpassungen im Arbeitsalltag realisierbar sind.
 

 

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